Mit unseren Sinnen können wir Reize wahrnehmen und dadurch unsere Umwelt erfahren. Sensibilität kommt dabei nicht von ungefähr. Denn die Genauigkeit unserer Wahrnehmung hängt mitunter davon ab, wie gut unsere Sinne geschult sind. Deshalb sollten schon in der frühen Kindheit regelmäßig Sinneserfahrungen gesammelt werden. Eltern und Erzieher:innen können dabei aktiv helfen, indem sie Kindern unterschiedliche Reize bieten und ihnen Zeit lassen, sich damit auseinanderzusetzen. Der Spielplatz ist ein guter Ort, um die Wahrnehmung zu fördern. Warum das so ist, erklären wir in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Warum sollte man die Wahrnehmung von Kindern fördern?
- Die Wahrnehmung fördern: Welche Sinne gibt es?
- Wahrnehmung fördern auf dem Spielplatz
Warum sollte man die Wahrnehmung von Kindern fördern?
Wahrnehmung ist die Grundlage allen Lernens. Indem wir Eindrücke aus unserer Umwelt sammeln, entwickeln wir Wissen und bilden Fähigkeiten aus. Dies gilt insbesondere für Kinder, denn am Anfang ihres Lebens sind alle Eindrücke noch neu. Daher spielt die Wahrnehmung für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung eine entscheidende Rolle und sollte bestmöglich gefördert werden. So ist es für das Sprechen lernen beispielsweise unverzichtbar, die Stimmen der Eltern zu hören und nachzuahmen. Mithilfe des Sehsinns beobachten wir Naturereignisse und der Tastsinn verrät Informationen über die Umgebung – zum Beispiel, dass Wasser nass ist und Sand sich in der Sonne erwärmt.
Durch gezielte Förderung der Wahrnehmung können Kinder ihre Sinne schärfen, ihr Allgemeinwissen erweitern und neue Interessen entdecken, wodurch sie auf lange Sicht kompetente und selbstbewusste Erwachsene werden.
Die Wahrnehmung fördern: Welche Sinne gibt es?
Sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken – die klassischen fünf Sinne kennt jeder. Wir benutzen sie tagtäglich, manchmal mehr und manchmal weniger bewusst. Darüber hinaus besitzen wir jedoch auch Sinne, die uns helfen den Alltag zu bewältigen, ohne dass wir es merken, wie zum Beispiel den Gleichgewichtssinn. Dieser besteht aus mehreren Einzelsinnen wie der Raumwahrnehmung, der vestibulären Wahrnehmung – welche dazu dient, den eigenen Körper im Raum zu orientieren und auszubalancieren – sowie dem Sehsinn. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Sinne für einen Überblick zusammengestellt.
Die fünf klassischen Sinne
- Sehsinn – Visuelle Wahrnehmung
- Tastsinn – Taktile Wahrnehmung
- Hörsinn – Auditive Wahrnehmung
- Geruchssinn – Olfaktorische Wahrnehmung
- Geschmackssinn – Gustatorische Wahrnehmung
Weitere Sinne
- Gleichgewichtssinn – Vestibuläre Wahrnehmung
- Temperaturwahrnehmung
- Viszeraler Sinn/Viszerozeption – Wahrnehmung der inneren Organe
- Raumwahrnehmung/Tiefenwahrnehmung, fachl. Propriozeption
Wahrnehmung fördern auf dem Spielplatz – mit Beispielen von eibe
Es gibt viele Möglichleiten, die Wahrnehmung von Kindern zu fördern. Eine der einfachsten ist es, mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen. Insofern dieser gut ausgestattet ist, bietet er eine Menge an Sinneseindrücken, mit welchen die Kleinen sich auseinandersetzen können. Im Folgenden zeigen wir beispielhaft anhand von Produkten aus dem eibe Sortiment, welche Sinneseindrücke Spielanlagen fördern können.
Visuelle Wahrnehmung – Farben und Details
Eine der wichtigsten Sinneswahrnehmungen ist der Sehsinn. Er hilft uns beim Sammeln von optischen Informationen, bei der Orientierung und beim Einordnen von Gegenständen, dem Wiedererkennen von Orten oder Personen, aber auch bei der nonverbalen Kommunikation in Form von Mimik und Gestik. Die Aufmerksamkeit sowie ein gutes Auge für Details müssen dabei ebenso trainiert werden wie jede andere Fähigkeit auch. Für Kinder heißt das: schon früh die Wahrnehmung fördern zahlt sich aus.
Auf dem Spielplatz können bunte und detailreiche Spielanlagen den Sehsinn von Kindern trainieren. Dazu müssen sie mit Formen, Farben und dekorativen Details das Interesse der Kleinen wecken, zum Entdecken einladen und zum genaueren Hinsehen motivieren. Setzen Kinder sich aktiv mit der Optik von Spielanlagen auseinander, fördern diese die Farbwahrnehmung und bieten Anreiz zum Lernen.
Möchten Sie mehr über die Farbwahrnehmung von Kindern erfahren? In unserem Blogbeitrag „Farbwahrnehmung bei Kindern: So fördern bunte Spielgeräte die Entwicklung“ haben wir alle interessanten Fakten für Sie zusammengefasst.
Taktile Wahrnehmung – Materialien und Oberflächen
Durch Berührungen lernen Kinder viel über ihre Umwelt. Im Kleinkindalter ist das Objektspiel daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Spielentwicklung. Dabei ertasten Kinder Gegenstände, fühlen ihre Oberfläche, um ihre Beschaffenheit auszutesten. Auf dem Spielplatz finden sich zahlreiche Materialien, die tolle sensomotorische Erfahrungen bieten. Dazu zählen typischerweise:
- Holz
- Metall
- Seil
- Sand
- Wasser
- Stein
- Gummigranulat
Besitzen diese Materialien unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheiten ergeben sich daraus weitere Reize, welche die Wahrnehmung fördern. Solche Oberflächenstrukturen können beispielsweise sein:
- glatt
- rau
- gerillt
- genoppt
- geflochten
- u.v.m.
Auch die Temperatur der Materialien bietet spannende Sinneserfahrungen. So erkaltet und erwärmt sich Metall je nach Sonneneinstrahlung und Außentemperatur. Ähnlich verhält es sich mit Sand und Stein, im Gegensatz zu Holz, welches Temperaturen nicht leitet. Der Tastsinn verrät Kindern demzufolge auch etwas über den Zusammenhang zwischen Gegenständen und ihrer Umwelt. Daher lohnt es sich, auf dem Spielplatz unterschiedliche Materialien zu verwenden.
Achtung: Hier geht es ausschließlich um kindersichere Spielplatzgeräte, wie die von eibe. Diese bestehen aus sicheren Metallen, die sich maximal ein wenig erwärmen. Im Hochsommer sollten die Kleinen auf keinen Fall auf stark erhitzte Oberflächen fassen. Hier gilt für Eltern und Pädagog:innen die Aufsichtspflicht.
Kinder lieben es zu matschen und panschen – was hervorragend ist. Denn das Spielen mit Sand und Wasser bietet wertvolle taktile Sinneserfahrungen. Daher lohnt sich der Besuch auf einem Wasserspielplatz. Für Spaß mit Wasser zuhause, haben wir zahlreiche Spielideen in unserem Blogbeitrag „Wasserspiele für Kinder: Ideen für drinnen und draußen“ parat. Lesen Sie gerne mal rein.
Auditive Wahrnehmung – Klangspiele
Ein besonderes Highlight auf dem Spielplatz sind Klangspiele, welche Kinder nicht nur mit Tönen kreativ werden lassen, sondern obendrein auch ihre auditive Wahrnehmung fördern. Das eigenständige Erzeugen und Kombinieren von Klängen schult den Hörsinn und verhilft Kindern zu einem besseren Takt- und musikalischem Feingefühl. Klangspiele gibt es in Spielanlagen integriert oder freistehend; sie können Einzelelemente sein, aber auch in Kombination mit anderen Spielinstrumenten ganze Klanginseln bilden. Beispiele für solche Klangspiele sind:
- Xylophone
- Glockenspiele
- Klangstäbe mit Schlägeln
- Sprungsteine, die bei der Landung Töne erzeugen
- Musikkugeln
- Bongo-Stationen
- Steeldrums
Gleichgewichtssinn – Balanceübungen
Je besser unser Gleichgewichtssinn ausgeprägt ist, desto sicherer bewegen wir uns durchs Leben. Gute Balance ist jedoch nicht angeboren, sondern muss gelernt werden. Auf dem Spielplatz lässt sich diese Art der Wahrnehmung hervorragend fördern, zum Beispiel auf eigens für das Gleichgewichtstraining angedachten Balancierstrecken. Stehen diese nicht zur Verfügung, können auch alternative Spielgeräte genutzt werden, beispielsweise der Rand des Sandkastens, Bänke oder eine Wippe, auf der von einem Ende zum anderen balanciert wird.
Mehr Wissenswertes rund um das Thema Gleichgewicht finden Sie in unserem Blogbeitrag „Gleichgewichtsübungen für Kinder – spielend leicht die Balance trainieren“. Schauen Sie mal rein.