Bei der Stadtplanung von heute müssen Fachleute immer auch an morgen denken. Ein wichtiges Ziel dabei ist, dass sich alle Menschen selbstständig und ohne Hindernisse in städtischer Umgebung bewegen können. Die Inklusionsnorm DIN 18040 bietet Richtlinien für barrierefreies Bauen in Deutschland – sowohl in Wohnungen und öffentlich zugänglichen Gebäuden als auch im öffentlichen Verkehrs- und Freiraum. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die Norm und erläutern, was sie für die Planung und Gestaltung von Spielplätzen bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist die DIN 18040?
- Die Anforderungen für barrierefreie Spielplätze nach DIN 18040
- eibe gestaltet barrierefreie Spielräume gemäß DIN 18040
Was ist die DIN 18040?
Die DIN 18040 ist die neue Grundnorm für barrierefreies Bauen in Deutschland. Sie wurde vom NA 005-01-11 AA „Barrierefreies Bauen“ im Normenausschuss Bauwesen (NABau) erarbeitet und umfasst die folgenden drei Teile:
- Teil 1 „Öffentlich zugängliche Gebäude“
- Teil 2 „Wohnungen“
- Teil 3 „Öffentlicher Verkehrs- und Freiraum“
Diese Neufassung löst die bisherigen Normen im Bereich barrierefreies Bauen vollständig ab. Gemäß § 4 Behindertengleichstellungsgesetz BGG sollen bauliche Anlagen für Menschen mit Behinderung „in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar“ sein. Umso wichtiger ist die Einhaltung der DIN 18040 bei der Planung öffentlicher Gebäude und Anlagen.
Berücksichtigt werden sollen die Bedürfnisse von Menschen mit folgenden Eigenschaften:
- Sehbehinderung
- Hörbehinderung
- Motorische Einschränkungen, die Mobilitätshilfen und Rollstühle erfordern
- Groß- oder Kleinwüchsigkeit
- kognitive Einschränkungen
- gesetztes Alter
- Kinder
- Mitnahme von Kinderwagen oder Gepäck
Die Anforderungen für barrierefreie Spielplätze nach DIN 18040
Teil 3 der DIN 18040 befindet sich aktuell in der Entwurfsphase einer Überarbeitung. Fertigstellungsziel ist das Jahr 2023. Die Norm DIN 18040-03 bezieht sich auf den öffentlichen Verkehrs- und Freiraum, darunter auch öffentliche Grün- und Freizeitanlagen, Spielplätze, Naturräume, Badestellen und Angelplätze. Hier müssen zufolge der Norm Zugänglichkeit, Begehbarkeit, Berollbarkeit und Orientierung gewährleistet sein. Für Spielplätze bedeutet dies folgende Anforderungen:
Barrierefreie Wege
- Hauptwege mit einer Breite von mindestens 1,80 m
- Nebenwege mit einer Breite von mindestens 0,90 m
- Bewegungsflächen zum Wenden in einer Größe von mindestens 1,50 x 1,50 m in Sichtweite zu den Wegen
- griffige, berollbare Oberfläche
- Gehwegbegrenzungen mit einer Höhe von maximal 3 cm und visuell sowie taktil deutlichem Materialwechsel
- klar erkennbare Wegeführung für eine gute Orientierung
Barrierefreie Spielplatz-Ausstattung
- barrierefreie Ruhebänke und Ruheplätze
- barrierefreie Spielplatzgeräte nach DIN 33942
- barrierefreie Sanitärräume nach DIN 18040-1
- ggf. Umkleiden und Automaten mit barrierefreien Zugängen
Anmerkung: Keine Vorschrift, aber durchaus eine sinnvolle Empfehlung ist zudem ein Tastmodell bzw. ein Reliefplan des Spielplatzes oder der Freizeitanlage, mithilfe dessen sich blinde und sehbehinderte Menschen orientieren können.
eibe gestaltet barrierefreie Spielräume gemäß DIN 18040
Wir von eibe realisieren Inklusion auf dem Spielplatz, indem wir Kindern mit und ohne Behinderung gemeinsames Spiel ermöglichen. In Kooperation mit Experten für Pädagogik und Sicherheit erstellt unser Team aus Spezialisten für die Gestaltung und die technische Umsetzung hochwertiger und nachhaltiger Spielgeräte, fantasievolle Spielplatzkonzepte – ganz nach unserem Leitbild „Kinder fördern, Jugendliche fordern, Erwachsene und Senioren begleiten“. So schaffen wir barrierefreie Spielgeräte und inklusionsorientierte Spielräume, welche die vielfältigen Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern berücksichtigen und ihnen stets ihren Möglichkeiten entsprechende Herausforderungen sowie Spielanregungen bieten.
Barrierefreie Spielanlagen
Um Barrieren auf dem Spielplatz so weit wie möglich zu beseitigen und ihn für alle Kinder nutzbar zu machen, haben wir leicht zugängliche und rollstuhlbefahrbare Kombinationsspielanlagen konzipiert. Viele dieser Anlagen bieten Anfahrmöglichkeiten und breite Zugänge sowie Spielelementen wie Tafeln, Drehscheiben und mehr, die rund um die Anlage bespielt werden können. Mit speziellen entwickelten Spielgeräten wie der Integrationsschaukel, der Integrationswippe oder -karussell, können alle Kinder denselben Geschwindigkeitsrausch genießen. Elemente wie Geruchs-, Tast- oder Klangspiele sprechen besonders Kinder mit Hör- und Sehbehinderung oder kognitiven Einschränkungen an.
Mehr zu unseren inklusionsgerechten Spielanlagen erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Barrierefreie Spielgeräte: Inklusion auf dem Spielplatz“. Lesen Sie gerne rein.
Spielplatzkonzipierung nach DIN 18040
Natürlich gilt es, die Barrierefreiheit umfassend auf dem gesamten Spielplatzareal zu realisieren. eibe richtet sich dabei nach den Vorgaben der DIN 18040-3 gemäß dem barrierefreien Bauen von öffentlichen Spielplätzen. Ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für Ruhe und Erholung der spielenden Kinder sowie mit dem Rollstuhl anfahrbare Sitzgelegenheiten für Eltern und Begleitpersonen werden in der Planung berücksichtigt. Breite Wege für eine gute Zugänglichkeit und Befahrbarkeit sowie eine klare Wegführung zur leichten Orientierung sind dabei ebenso eingeplant wie freie Sichtlinien von den Spielanlagen zu den Sitzgelegenheiten.
Auch mit klaren Vorgaben der DIN 18040 ist die inklusionsorientierte Gestaltung eines Spielraums so vielfältig und individuell wie die Kinder selbst. Sie wünschen sich einen Spielplatz, der nicht nur eine optimale Barrierefreiheit bietet, sondern auch maßgeschneidert auf einen öffentlichen Bereich, eine Freizeiteinrichtung oder Parkanlage ist? Dann kontaktieren Sie uns und wir konzipieren Ihr einzigartiges Spielareal.