Gärtnern mit Kindern: spielerisch die Natur kennenlernen

29. September 2023

Für die meisten Menschen ist Gärtnern reine Erwachsenensache. Dabei hält der Garten jede Menge Spaß und wertvolle Erfahrungen für Kinder bereit. Er bietet ihnen die Möglichkeit, mit allen Sinnen die Natur zu erfahren, ihre Umwelt besser kennenzulernen und verschafft ihnen dabei auch noch reichlich Bewegung an der frischen Luft. Nehmen Sie Ihre Kleinen also ruhig mit nach draußen und lassen Sie sie an der Beschäftigung zwischen den Beeten teilhaben. Es wird sich ganz bestimmt lohnen. Alle Vorteile, die das Gärtnern mit Kindern mit sich bringt und Tipps, wie sich die Gartenzwerge von ihrem heimischen Paradies begeistern lassen, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Welche Vorteile hat das Gärtnern mit Kindern?

  • Gärtnern bedeutet Verantwortung übernehmen: Wovon ernähren sich Pflanzen? Von Luft und Liebe? Gar nicht mal so verkehrt. Darüber hinaus brauchen sie aber auch dringend Wasser und Sonnenlicht sowie ausreichend nahrhaften Erdboden. Gießen, Düngen und Unkraut entfernen gehören folglich zu den wichtigsten Tätigkeiten im Garten und können optimal genutzt werden, um Kindern beizubringen, wie man für ein Lebewesen Sorge trägt – zum Beispiel, indem man es regelmäßig mit Wasser versorgt, oder seinen Lebensraum sauber hält.
  • Beschäftigung mit der Natur fördert die Allgemeinbildung: Kinder ziehen reichlich neues Wissen aus der Gartenarbeit. Sie lernen beispielsweise, wo die pflanzlichen Lebensmittel herkommen, die sie aus dem Supermarkt kennen. Zudem können sie mit eigenen Augen mitverfolgen, wie Salat, Tomaten und Co. aus kleinen Samenkörnern heranwachsen und nach dem Sommer allmählich welken. Das trägt zum Allgemeinwissen bei und schafft dabei mehr Bewusstsein für ihre Umwelt.
     
  • Der Garten bietet zahlreiche Sinneserfahrungen: Krümelige Erde, glatte Blätter, duftende Blumen und lecker schmeckendes Obst – ein Beet ist ein wahres Fest für die Sinne. Und Gärtnern mit Kindern bedeutet stets, alle davon auszukosten. Zum Riechen, Schmecken, Fühlen und staunend Betrachten gibt es in einem Garten nämlich jede Menge. Dabei sind die Sinneserfahrungen nicht auf die Pflanzen beschränkt. Auch das Beobachten von Insekten oder das Spielen mit Wasser kann Spaß machen und außerdem sehr aufschlussreich sein.

Mehr darüber, wie Kinder von den Eindrücken in der Natur profitieren, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Naturerfahrungen: Warum Kinder mehr in der Natur spielen sollten“.

  • Der Umgang mit Gartengeräten schult die Motorik: Die Nutzung von Gartenwerkzeugen führt zu unterschiedlichen Bewegungen, welche die motorischen Fähigkeiten trainieren. Großes Gartenwerkzeug kann für kleine Kinderhände jedoch zu sperrig und schwer sein und schlimmstenfalls zu Verletzungen führen. Besorgen Sie daher besser spezielles Kinderwerkzeug wie eine Schaufel aus Plastik oder eine Gießkanne mit kleinem Griff, so dass Ihr Kind allein damit klarkommt.
  • Frische Luft und Bewegung: Das wohl offensichtlichste Argument, welches für das Gärtnern mit Kindern spricht, ist wie so oft die körperliche Betätigung im Freien. Ist die Neugier der Kleinen erst einmal geweckt und eine spannende Beschäftigung gefunden, ergibt sich die nötige Motivation zur Bewegung ganz von selbst. Und nach einem aufregenden Tag im Garten sind die Kinder ausreichend ausgepowert und mit frischer Luft versorgt, so dass sie abends zufrieden in ihr Bett fallen können.
Gärtnern für Kinder – Kinder stehen um Pflanzkübel herum, die mit Kräutern bepflanzt sind.

Welche Pflanzen eignen sich für das Gärtnern mit Kindern?

Obst

Erdbeeren lassen sich unkompliziert in Beeten anpflanzen, während Himbeeren und Brombeeren in Strauchform wachsen und etwas mehr Geschick bedürfen. Wessen Garten nicht ohnehin schon mit einem Obstbaum gesegnet ist und ausreichend freien Platz besitzt, für den eignet sich Spalierobst wie Äpfel, Birnen oder Kirschen. Ihnen beim Heranwachsen zuzusehen ist besonders beeindruckend.

Gemüse

Karotten, Radieschen, Zuckererbsen und Tomaten können direkt geerntet und verspeist werden. Aber auch die größeren Kaliber wie Kohlrabi, Zucchini und Kürbis können echte Highlights für Kinder sein, wenn man sie gemeinsam erntet und anschließend in der Küche zubereitet. Was einmal eigenhändig aus dem Garten gesammelt wurde, macht sich übrigens auch toll in der Brotzeitbox.

Warum eine gesunde Ernährung nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder so wichtig ist, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Übergewicht vorbeugen bei Kindern: Ursachen und Tipps für Eltern & Erzieher“.

Kräuter

Gartenkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Basilikum und Co. wachsen im Vergleich zu Obst und Gemüse ziemlich schnell. Sie brauchen weniger Platz und lassen sich gegebenenfalls sogar in kleinen Töpfchen auf der Fensterbank anziehen. Außerdem duften sie fantastisch und eignen sich hervorragend für ein „Welches Kraut bin ich?“-Geruchsspiel mit verbundenen Augen. Und nicht zu vergessen: Natürlich lassen sie auch jedes selbstgekochte Essen bunter aussehen und verleihen ihm geschmacklich das gewisse Etwas.

Essbare Blüten

Kaum zu glauben, aber wahr – Blumen kann man essen. Zugegeben, das gilt nicht für alle, aber insofern sie nicht gespritzt sind dürfen die Blüten folgender Pflanzen durchaus schnabuliert werden:

  • Kapuzinerkresse
  • Ringelblumen
  • Gänseblümchen
  • Kornblumen
  • Veilchen
  • Wilde Stiefmütterchen
  • Lavendel
  • Rosen

Als Faustregel gilt: Blüten, die stark duften, wie beispielsweise Lavendel, bringen auch einen intensiven Geschmack mit sich. Zur Garnierung diverser Gerichte eignen sich geschmacksneutrale Blumen deshalb besser. Diese sollten frisch gepflückt werden, damit sie ihre tolle Optik auch bis zum Verzehr beibehalten.


Aber Achtung: Machen Sie Ihrem Kind unbedingt verständlich, dass nicht jede Blüte verzehrt werden kann. Und beschränken Sie das Pflücken von essbaren Blüten nur auf Ihren Garten. Denn nur dort können Sie auch wirklich sicher sein, dass die Blüten keine Schadstoffe wie Insektenschutzmittel enthalten.

Gärtnern für Kinder – Ein kleiner Junge sitzt im Gras und hält eine Gartenschaufel in der Hand.

Wie begeistert man Kinder für den Garten?

Möglichkeiten, wie Sie Kinder fürs Gärtnern begeistern können, gibt es viele. Wenn Sie selbst ein naturaffiner Mensch sind, ist der erste Schritt bereits getan. Dann sind Ihre Kinder wahrscheinlich schon mit dem Garten vertraut. Außerdem neigen die Kleinen dazu, ihre Bezugspersonen nachzuahmen. Es hilft also schon, ihnen Spaß beim Gärtnern vorzuleben. Zudem können folgende Strategien helfen:

  • Bieten Sie Ihren Kindern an, eigene Blumen oder Gemüsepflanzen aus Samen zu ziehen und unterstützen Sie sie dabei, beispielsweise, indem Sie alle nötigen Gegenstände zur Verfügung stellen.

  • Schaffen Sie eine positive Grundeinstellung, indem Sie Ihre Kinder motivieren und ermutigen, sich aktiv am Gärtnern zu beteiligen. Feiern Sie auch kleine Erfolge, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken.

  • Schnelle Projekte mit Erfolgsgarantie sind grundsätzlich effektiver, wenn Sie mit Kindern zusammenarbeiten. Diese haben in der Regel weniger Geduld als Erwachsene, weshalb langes Warten für Frust und Interessenverlust sorgen kann.
  • Geben Sie Ihren Kindern regelmäßig die Möglichkeit, in den Garten zu gehen und die Natur zu entdecken. Zeigen Sie ihnen verschiedene Pflanzen, Insekten und Tiere und erklären Sie, wie diese miteinander in Verbindung stehen – erläutern Sie zum Beispiel, dass Raupen Blätter fressen, sich einspinnen und zu Schmetterlingen werden.

  • Lassen Sie Ihre Kinder im Garten helfen, beispielsweise beim Gießen der Pflanzen oder dem Jäten von Unkraut. Eigene, speziell für Kinder gedachte Gartenwerkzeuge können die Aufgaben deutlich leichter machen und die Motivation steigern.

  • Planen Sie gemeinsame Gartenprojekte, wie zum Beispiel einen Gemüsegarten oder ein Blumenbeet und erlauben Sie den Kleinen, sich mit kreativen Ideen einzubringen.
Gärtnern für Kinder – Frontansicht eines Pflanzskübels von eibe.

Gärtnern mit Kindern – Ideen für das ganze Jahr

Im Sommer zeigt sich der Garten stets in seiner vollen Pracht. Aber auch während des restlichen Jahres kann er jede Menge Freude bereiten. Für Kinder ergeben sich immer wieder Möglichkeiten zu jahreszeittypischen Entdeckungen und kleinen Aufgaben, die Freude bereiten. Im Folgenden haben wir ein paar Ideen für Sie gesammelt.

Frühling

  • Samen und Setzlinge in Töpfen oder Beeten pflanzen
  • Regelmäßige kurze Besuche im Garten, um festzustellen, welche Blumen schon blühen
  • Insektenhotels oder Vogelhäuser bauen und Plätze im Garten dafür finden

Sommer

  • Reife Früchte und Gemüse aus dem Garten ernten
  • Blumen gießen – Hierfür gibt es spezielle Gießkannen für Kinder, welche einfach gegriffen und dank geringem Füllvolumen leicht getragen werden können.
  • Spielen mit Wasser im Garten, zum Beispiel mit Töpfen, Planschbecken und Wasserspielzeug

Herbst

  • Laubrächen oder Sammeln von Früchten
  • Basteln mit Naturmaterialien wie Kastanien und Blättern
  • Kürbisse ernten und Gesichter hineinschnitzen

Winter

  • Vogelfutter zusammenstellen, im Garten verteilen und beobachten, welche Tiere sich daran bedienen
  • Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere bauen, z. B. Laubhaufen für Igel
  • Neue Projekte für den kommenden Frühling planen

Und wenn man keinen Garten besitzt?

Wer keinen Garten besitzt, sollte nicht verzagen. Denn Gärtnern mit Kindern erfordert nicht zwangsläufig ein eigenes Grundstück. Eine Terrasse oder ein Balkon, der zur Wohnung gehört, erfüllt auch seinen Zweck. Dort können kleine Mengen Obst und Gemüse in Sperrholzkisten angepflanzt und aufgezogen werden. Und wer noch weniger Platz zur Verfügung hat, greift auf Pflanztöpfe oder alternative Behälter wie leere Marmeladengläser oder Eierkartons zurück, die auf der Fensterbank platziert werden können. Darin lassen sich prima Küchenkräuter wie Kresse, Schnittlauch und Petersilie aufziehen, die später superlecker im Essen schmecken.

Zum Weiterlesen

Auch in der Schule oder im Kindergarten kann hervorragend mit der Natur gearbeitet werden. Ob als praktische Ergänzung zum Unterricht oder als Nachmittagsaktivität – ein Schulgarten hält jede Menge wertvolle Erfahrungen für Kinder bereit. In unserem Blogbeitrag „Konzept ‚Grünes Klassenzimmer‘ – praktisch lernen unter freiem Himmel“ erfahren Sie mehr darüber.

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