Sonnenbrand vorbeugen – ein Muss in der Zeit des Klimawandels.

18. April 2019

Sonnenbrand vorbeugen? Das halten viele Erwachsene für nebensächlich und erhöhen somit unwissentlich ihr Hautkrebsrisiko. Eine Hautkrebs-Studie, der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München (veröffentlicht in der Zeitschrift „European Academy of Dermatology and Venerology“) bestätigt, dass das Risiko eindeutig unterschätzt wird. Verglichen wurden die Berufe Landwirt, Bergführer und Gärtner mit Bürokräften. Die Zahl der an Hautkrebs erkrankten Menschen war in der Berufsgruppe der Bergführer am höchsten. An zweiter Stelle standen die Landwirte und an dritter die Gärtner. Bei Bürokräften lag der Anteil der Erkrankten unter sechs Prozent. Auffallend war, dass die Diagnose meist im Gesicht gestellt wurde, nie jedoch im Nacken. Viele der im Freien Arbeitenden gaben zu, den UV-Schutz zu vernachlässigen. Da ein Sonnenbrand aber keine Lappalie ist und schon im Kindesalter das Hautkrebsrisiko maßgeblich steigert, sollten wir Erwachsenen eigentlich mit gutem Vorbild und verantwortungsbewusst vorangehen. In Zeiten des Klimawandels umso mehr.

Inhaltsverzeichnis

Das Klima ändert sich: Gefahr vor erhöhter UV-Strahlung

Klimaforscher stimmen sich in einem Punkt weitgehend überein: Starke Hitzeperioden werden zunehmen. Mit einer höheren Anzahl an Sonnentagen mit hohen UV-Werten wird aber auch das Hautkrebsrisiko weiter steigen. Denn das schöne Wetter zieht mehr Menschen nach draußen und viele unterschätzen gerade im Frühjahr die Kraft der Sonne. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz können zudem je nach Wetterlage kleine Ozon-Löcher in der Atmosphäre entstehen, welche schon in den Frühlingsmonaten für hohe UV-Werte sorgen. Dazu erholt sich die Ozonschicht scheinbar nicht so schnell, wie zunächst angenommen. Der natürliche Sonnenschutz der Erde ist dadurch nicht zu 100 % gegeben. Starke Sonne sollte nach dem Bundesamt für Strahlenschutz daher unbedingt vermieden und Rückzugsmöglichkeiten in Form von Schattenspendern geschaffen werden – vor allem in Schulen, Kindergärten oder KiTas. „Sonnenbrand vorbeugen!“ sollte für Eltern und Betreuungseinrichtungen ein immer wichtigeres Thema sein.

Sonnenbrände im Kindesalter erhöhen das Hautkrebsrisiko

Es ist bedenklich, dass selbst Erwachsene die Gefahren der UV-Strahlung noch unterschätzen. Denn es liegt an ihnen, für ausreichenden Sonnenschutz beim Nachwuchs zu sorgen. Und bei Kindern ist doppelte Vorsicht geboten. Ein Sonnenbrand in jungen Jahren ist äußerst gefährlich und beeinflusst das spätere Hautkrebsrisiko maßgeblich. Durch die erhöhte UV-Strahlung, die die Klimaerwärmung mit sich bringt, steigt das Risiko weiter. Nach einer Studie der Warren Alpert Medical School der Brown University in Rhode Island können schon fünf Sonnenbrände im Kind- und Jugendalter das Haukrebsrisiko im späteren Lebensverlauf um 80 % erhöhen. Auch Betreuungseinrichtungen sind in die Pflicht zu nehmen: Sie müssen Eltern noch stärker für das Thema sensibilisieren und genügend Schattenspender im Außenbereich installieren. Das können großzügige Sonnensegel, Bäume oder Schirme sein. Ein Blick auf den UV-Index des Deutschen Wetterdienstes hilft, mit einem Blick die gesundheitliche Gefährdung durch die Sonne für jeden Tag einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen zu treffen.

Übrigens: Auch bei bewölktem Himmel besteht Sonnenbrandgefahr. Der Blick auf den UV-Index hilft!

Wie entsteht ein Sonnenbrand?

Je nach Hauttyp und Länge der Sonneneinstrahlung auf die ungeschützte Haut, kann ein Sonnenbrand mehr oder weniger schwerwiegend ausfallen. Doch wie entsteht Sonnenbrand eigentlich? Verantwortlich sind zu einem großen Teil UV-B Strahlen. Die kurzwellige Strahlung ist äußerst energiereich und kann unser Erbgut direkt beschädigen. Deshalb ist die UV-B Strahlung so gefährlich. Nach einem Übermaß an Sonne reagiert die Haut mit Entzündungen, die Verbrennungen gleichkommen. Das Gemeine daran ist, dass die Folgen eines zu langen Aufenthalts im Licht der Sonne ohne, bzw. mit nur unzureichendem Sonnenschutz erst viel später zu spüren sind. Erst ca. 3 Stunden nach der Schädigung macht sich der Sonnenbrand bemerkbar. Nach ca. 24 Stunden erreicht er seinen Höhepunkt. Die beschädigte Haut wird rot, dazu kommen Schmerzen, Schwellungen und Juckreiz. Schlimmstenfalls wirft die Haut Blasen und es kommt zu einer Hautablösung – je nach Schweregrad des Sonnenbrands. Erst nach zwei bis fünf Tagen klingen die Symptome wieder ab.

Wie einem Sonnenbrand vorbeugen?

Der natürliche Hautschutz von Kindern befindet sich noch in der Entwicklung. Deshalb gilt für Babys und Kleinkinder eine komplette Meidung der Sonne. Noch bis ins Vorschulalter sollten sich auch ältere Kinder im Schatten aufhalten und die Mittagssonne auf jeden Fall meiden. Um die Haut von Kindern zu schützen und ein späteres Hautkrebsrisiko zu minimieren, bedarf es mehr als nur einen Hut und etwas Sonnencreme mit geringem Lichtschutzfaktor. Gerade in der heißen Jahreszeit sollte man bestimmte Maßnahmen ergreifen, um einem Sonnenbrand vorzubeugen:

  • Mittags ab in den Schatten: Die Mittagssonne – zwischen 11 Uhr und 16 Uhr – ist am stärksten und sollten Kinder unbedingt meiden.
  • Mit Kleidung schützen: Je dichter das Kleidungsstück gewebt ist, desto besser schützt es vor UV-Strahlung. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte für den Nachwuchs auf spezielle Kleidung mit Lichtschutzfaktor achten. Hüte schützen Kopf und Nacken.
  • Immer schön eincremen: Für Kinder sollte Sonnenmilch mindestens einen Lichtschutzfaktor von 30 bis 50 aufweisen. Eltern dürfen das Nachcremen nicht vergessen – gerade beim Baden gehen – und sich selbst vor dem Sonnen natürlich auch nicht.
  • Externe Sonnenschutzmöglichkeiten nutzen: Für Kindergärten, KiTas und Co. sollten Schattenspender, wie Sonnensegel oder Sonnenschirme eingeplant werden.
  • Vorsicht bei sonnenentwöhnter Haut: Nach dem Winter braucht die Haut eine gewisse Zeit, um sich wieder an die Sonneneinstrahlung zu gewöhnen. Es gilt, den Aufenthalt in praller Sonne allmählich zu steigern und die Haut in den ersten Tagen besonders zu schützen.
  • Augen schützen: Intensive UV-Strahlung kann auch die Augen schädigen und z. B. eine Bindehautentzündung verursachen. Deshalb gilt: Sonnenbrille tragen – aber bitte mit UV-Schutz, ausreichend großen Brillengläsern und Seitenschutz!

Sonnenbrand bei Kindern: Was ist nun zu tun?

Was tun, wenn es doch einmal zum Sonnenbrand bei Kindern kommt?
Eine wichtige Maßnahme lautet Kühlen: Kalte Umschläge, zum Beispiel mit Kamilletee oder Quark, wirken beruhigend. Entzündungshemmende Lotionen mit Aloe Vera können ebenso helfen und fördern die Wundheilung. Aber Achtung: Bei größerflächigem Sonnenbrand bei Kindern, verbunden mit Schmerzen oder gar Fieber, heißt es ab zum Arzt. Auch viel Trinken ist wichtig bei einem Sonnenbrand. Grundsätzlich sollte die Sonne für einige Zeit gemieden werden, bis sich die Haut wieder regeneriert hat. Am besten ist es jedoch, wenn Sie Sonnenbrände bei Ihrem Nachwuchs von vornherein vermeiden und dem Sonnenbrand vorbeugen.

Fazit: Sonnenbrand vorbeugen – ein Muss in einer Zeit des Klimawandels

Kinderhaut ist äußerst empfindlich und muss daher geschützt werden. Allerdings obliegt diese Verantwortung uns Erwachsenen – man kann Kinder ab einem bestimmten Alter zwar über das Thema aufklären und ihnen klar machen, wie wichtig es ist, sich z. B. einzucremen, aber für einen umfassenden Schutz braucht es mehr. Gerade in KiTas, Schulen und Kindergarten sind Schattenspender, wie Sonnensegel oder ein Sandkasten mit Sonnenschutz Pflicht. Um auch der stärkeren UV-Belastung des sich verändernden Klimas einem Sonnenbrand effektiv vorzubeugen, sollten Kleidung, Brille, Creme und Co. an Sonnentagen ständiger Begleiter sein.

Bild: Imgorthand / Signature Kollektion / istockphoto.com

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