Gesunder Schlaf und eine optimale Nachtruhe sind äußerst wichtig für die kindliche Entwicklung. Vor allem in den frühen Jahren, wenn Kinder sich in den entscheidenden Wachstumsphasen befinden, benötigen sie jede Menge Energie, die sie im Schlaf tanken. Nicht umsonst fragen viele Eltern sich: Schläft mein Kind auch wirklich genug? Mit diesem Beitrag möchten wir ein paar der Unsicherheiten beseitigen und klären, wie viel Schlafbedarf Kinder in welchem Alter haben und was sie tun können, um diesen erfolgreich zu decken.
Inhaltsverzeichnis
- Schlaf ist unverzichtbar für die Gesundheit Ihres Kindes
- Wie viel Schlafbedarf haben Kinder?
- Schlafbedarf von Kindern decken: Die richtige Schlafumgebung
Schlaf ist unverzichtbar für die Gesundheit Ihres Kindes
Im Schlaf regeneriert sich der Körper, heißt es vollkommen richtig, denn während der Nachtruhe bilden Erwachsene neue, gesunde Körperzellen. Auch im kindlichen Körper passiert im Schlaf so einiges – denn er wächst. Im Tiefschlaf produziert er Wachstumshormone und jedes Organ sowie jedes Körperteil werden nach und nach ein wenig mehr ausgebildet. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Schlafbedarf Ihres Kindes gedeckt wird, denn nur so ist gesundes Wachstum möglich.
Darüber hinaus hilft Schlaf auch beim Lernen und das tun Kinder ja bekanntlich non-stop. Den ganzen Tag lang prasseln unzählige neue Eindrücke auf sie ein und diese kann das Gehirn erst im Schlaf richtig verarbeiten. Denn erst während der Ruhephase speichert das Langzeitgedächtnis Informationen ab. Die Neuronation nennt Schlaf daher „eine Art Transformator für erlangte Informationen.“
Auch das Immunsystem profitiert vom Schlaf. Dieser unterstützt die Arbeit der Abwehrkräfte, sogenannter T-Zellen, die sich an kranke Körperzellen haften und sie zerstören. So schützen sie den Körper vor Krankheiten und halten ihr Kind gesund. Lesen Sie hier, was sie sonst noch tun können, um das Immunsystem Ihres Kindes zu stärken.
Wie viel Schlafbedarf haben Kinder?
Der Schlafbedarf kann von Kind zu Kind unterschiedlich ausfallen. Grundsätzlich verringert er sich jedoch, je älter das Kind wird. Während Säuglinge noch keinen festen Tag-Nacht-Rhythmus kennen und ihren Schlaf daher in 5-6 Schlafphasen von je 4 Stunden über den gesamten Tag verteilen, sind es bei Kleinkindern schon nur noch 3 Schlafphasen – eine längerer Schlafphase von ca. 6-8 Stunden in der Nacht und 2 kurze Schlafphasen am Tag. Kinder ab 18 Monate schlafen nur noch einmal am Tag und Kinder ab 24 Monate können sogar komplett auf den Mittagsschlaf verzichten. Forschungspädagoge Oskar G. Jenni fasst die jeweiligen Altersstufen mit dem dazugehörigen Schlafbedarf der Kinder wie folgt zusammen:
Grundsätzlich sind die Schlafgewohnheiten und der Schlafrhythmus von Kindern nicht pauschalisierbar und verändern sich durchaus im Laufe der Zeit. Die Angaben sind deshalb eher als Richtlinien zu verstehen.
Schlafbedarf von Kindern decken: Die richtige Schlafumgebung
Damit der Schlafbedarf von Kindern ausreichend gedeckt werden kann, ist es wichtig, dass den Kleinen optimale Ruhe ermöglicht wird. Das funktioniert nur in der richtigen Schlafumgebung. Diese sollte alle Voraussetzungen für ungestörten Schlaf erfüllen. Überlegen Sie nur einmal, wie Sie am besten schlafen. Doch sicherlich ruhig, im gut temperierten und abgedunkelten Raum. Mit Kindern verhält es sich nicht wesentlich anders.
Lautstärke reduzieren
Ähnlich wie bei vielen Erwachsenen brauchen auch Kinder es ruhig, um schnell einschlafen zu können. Störende Geräusche wie Straßenlärm oder eine nachts durch die Wohnung turnende Katze lassen sich zwar oftmals nicht abstellen, jedoch kann dafür gesorgt werden, dass keine zusätzlichen Geräusche die Ruhe stören. Elektrische Geräte, die möglicherweise Störgeräusche wie Summen, Piepen oder Ticken erzeugen, gehören in der Nacht ausgeschaltet. Auf einen laufenden Fernseher oder Kassettenrecorder sollte man während der tatsächlichen Schlafenszeit ebenfalls verzichten.
Die richtige Raumtemperatur
Weder zu warm noch zu kühl – das ist keine Magie. Die optimale Schlaftemperatur für Kinder liegt zwischen 16 und 18 Grad. Tagsüber darf es dann gerne wieder etwas mehr sein, nämlich 20 bis 21 Grad. Auch die Bettwäsche spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie sollte der Raumtemperatur entsprechend wärmen, damit ihr Kind nicht schwitzt oder friert – gleiches gilt für den Schlafanzug, der nicht zu dick oder dünn sein darf.
Anmerkung: In einem gut gelüfteten Raum schläft es sich besser! Es kommt also nicht nur auf die Lufttemperatur, sondern auch auf die -qualität an. Zehn Minuten das Fenster öffnen und schon lässt es sich wieder durchatmen.
Das Zimmer abdunkeln
Störende Lichtquellen erschweren oftmals das Einschlafen. Dabei kommt es ganz darauf an, wie empfindlich Ihr Kind ist. Vorhänge oder Rollos helfen, um Licht von draußen abzuschirmen und den Raum selbst tagsüber angenehm abzudunkeln. Ist das Gegenteil der Fall und Ihr Spross fürchtet sich im Dunkeln, hilft ein kleines Nachtlicht. Insofern es nicht zu grell ist, sorgt es für Beruhigung und ist eine Orientierung, sollte Ihr Kind nachts doch einmal aufwachen.
Kleinigkeiten für den Komfort
Jeder von uns kennt es, man wacht nachts auf und hat Durst. Bei Kindern passiert dies noch häufiger als bei Erwachsenen. Das Wissen, ein Getränk in Reichweite zu haben, kann hierbei äußerst beruhigend sein. Eine Flasche mit Wasser, aus der sich bequem trinken lässt ohne etwas zu verschütten ist hierfür optimal. Auch Taschentücher neben dem Bett sind hilfreich, falls die Nase juckt, oder es doch einmal ein Tränchen wegzuwischen gibt. Und – aber das müssen wir Eltern wohl kaum raten – natürlich macht auch das richtige Plüschtier einen großen Unterschied. Denn wer möchte sich schon allein ins Bett kuscheln?
Neben der Schlafumgebung ist natürlich auch der Gemütszustand Ihres Kindes wichtig, damit es zur Ruhe kommt. Damit der Schlafbedarf Ihres Kindes ausreichend gedeckt werden kann, sollte es nicht zu aufgekratzt ins Bett gehen. Einschlafrituale wie eine gemeinsame, leise Unterhaltung oder eine Gute Nacht Geschichte vor dem Schlafen helfen, Ihr Kind zu beruhigen und auf die Nacht vorzubereiten.
Besser schläft, wer tagsüber ausreichend Energie verbrannt hat. Ausreichend Bewegung ist also das A und O im Alltag! Hier finden Sie Tipps wie Sie Ihr Kind zu Bewegung motivieren können.
Bild 1 Choreograph / Essentials Kollektion / istockphoto.com
Bild 2 Ridofranz / Essentials Kollektion / istockphoto.com