Kreative Pausenhofgestaltung – Vielseitigkeit ist Trumpf

23. Januar 2019

Eine Pausenhofgestaltung war erst dann erfolgreich, wenn sich alle Schülerinnen und Schüler dort wohl und in ihren Bedürfnissen bestätigt fühlen. Ein kreativ gestalteter Schulhof sollte deshalb mindestens 3 grundsätzliche Bereiche aufweisen: Ein Areal, das Bewegung fördert, einen Aufenthaltsbereich zum Treffen, Quatschen und Ausruhen und einen, zum Experimentieren. Die eingesetzten Spielgeräte müssen altersgerecht sein, um Herausforderung ohne Überforderung zu bieten. Ebenso ist eine sinnvolle Verknüpfung der Bereiche bei der Planung unbedingt zu berücksichtigen: Von Wegen über Brücken bis hin zu Auf- und Abstiegen – auch hier ist Kreativität gefragt. Bei der Planung macht es Sinn die unterschiedlichen Areale sinnvoll zu verteilen. Dabei müssen diese nicht gleich groß sein, sondern vielmehr an die Gegebenheiten des Schulgeländes sowie die Interessen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler angepasst sein. Dies kann, unter anderem, durch ein partizipatorisches Auswahlverfahren unter Einbezug der Kinder gelingen.

Inhaltsverzeichnis

Empfohlene Spielbereiche für eine sinnvolle Pausenhofgestaltung

1. Spielen, Bewegen und Austoben

Die Größe der Bewegungsareale hängt von der Schülermenge und der Geländegröße ab, generell sollte dieser Bereich bei der Pausenhofgestaltung aber großzügig bemessen werden. Wichtige Elemente sind dabei Spielgeräte, aber auch Flächen zum Rennen und Toben. Das können Hügel oder Täler sein, aber auch befestigte Flächen für Ballspiele oder zum Skateboarden. Egal, welcher Stil für die Anlage gewählt wird, die vorhandenen Gegenstände und Flächen müssen Abwechslung bieten. Bei Bewegungsbereichen ist der Boden ein wichtiger Bestandteil. Unter Geräten muss ein Fallschutzboden liegen, wie etwa Holzschnitzel oder Kies. Wege und Flächen mit hoher Nutzerlast sollten befestigt sein. Einzelne Geräte und Anhöhen lassen sich durch Brücken, Balken oder Seile gut verbinden, Auf- und Abstiege schaffen dazu vielseitige Spielwege. Gerade Klettermöglichkeiten sind sehr beliebt. Ob Seilkonstruktion oder Kletterfelsen, beides eignet sich auch zum Entspannen wunderbar. Solche Spielgeräte sollten jedoch altersgerecht sein und von vielen Kindern genutzt werden können.

Bewegen können sich Kinder zwar auch im Sportunterricht, einmal die Woche ist dabei aber viel zu wenig. Gerade Gruppenspiele, die über gewisse Regeln funktionieren, stellen eine kontrollierte Art dar, mal so richtig Dampf abzulassen und sollten auch außerhalb des Sportunterrichts ermöglicht werden. Wenn Kinder und Jugendliche lange Zeit aufeinander sitzen, kommt es unweigerlich zu Konflikten und Aggressionen, die so ausgetragen werden können. Die Schülerinnen und Schüler lernen spielerisch mit Niederlagen umzugehen und können sich miteinander messen, ohne, dass jemand zu Schaden kommt. Eine Öffnung der Sportplätze, wie Fußballfelder oder Laufbahnen während der Pause, wäre deshalb eine Bereicherung für ein harmonisches Miteinander.

2. Orte zum Kreativität und Natur pur entdecken

Natur erleben ist für viele Kinder keine Selbstverständlichkeit mehr. Gerade bei Stadtkindern zeigt sich hier ein großes Defizit. So denken tatsächlich so einige Kinder, dass Obst zum Beispiel im Supermarkt wächst und nicht etwa an einem Strauch oder Baum. Bei der Pausenhofgestaltung sollten Planer also an Möglichkeiten denken, die Gelegenheit zum Naturerleben und -verstehen bieten. Nur so können Kinder ein Umweltbewusstsein entwickeln, Tiere und Pflanzen kennenlernen und Zusammenhänge erkennen. Eine naturnahe Pausenhofgestaltung kann hier helfen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schulgarten oder einem Schulteich? Solche Naturelemente laden zu gemeinsamen Unterrichtsaktionen und Projekten im Freien ein. Manchmal wollen sich Kinder die Hände schmutzig machen. Deshalb lohnt es sich – vor allem in Ganztagsschulen – Flächen einzuplanen, auf denen Schülerinnen und Schüler in natürlicher Umgebung experimentieren können. Sei es mit Sand, Wasser, Holz oder kleinen Steinen – Kinder können in einer naturnahen Pausenhofgestaltung ihrer Fantasie freien Lauf lassen, kleine Kunstwerke schaffen und sich spielerisch mit den Naturelementen auseinandersetzen. Denkbar wären auch Werkstätten im Freien, die Werkzeug und Material für Projektarbeit und Co. bereitstellen.

3. Treffpunkte zum Austausch und Ausruhen

Wer stundenlang im Unterricht sitzt, hat in den Pausen oft großen Redebedarf. Gerade Mädchen nutzen häufig die Schultoilette als Treffpunkt, aus Mangel an einer besseren Lösung. Deshalb gehören bei der Pausenhofgestaltung einladende Aufenthaltsbereiche für kleine und größere Gruppen unbedingt dazu. Gerade bei längeren Pausen oder Freistunden bedarf es solcher Entspannungspunkte um sich mit Freunden zu treffen – auch Klassen übergreifend – zum Quatschen oder auch einfach nur zum Entspannen. Mauern und Treppen eignen sich dafür. Ideal wären aber kommunikative Sitzgruppen mit unkonventionellen Sitzelementen, zum Beispiel aus Holz oder Stein.

Spielgeräte können ebenso als Treffpunkte dienen, wie etwa flächige Netzkonstruktionen. Als Rückzugsorte eignen sich Nischen und Ecken, die Schülerinnen und Schülern ein wenig Privatsphäre und Ruhe bieten – das können umpflanzte Flächen, Vertiefungen oder Hügel sein, der Kreativität bei der Pausenhofgestaltung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Solche Ruheorte haben einen großen sozialen und pädagogischen Wert. Grundsätzlich wären auch Areale gut, die die Möglichkeit zum Unterricht im Freien bieten, wie etwa stufenartige Tribünen oder Ähnliches.

Hier geht’s zum Leitfaden für Pausenhofgestaltung vom Bundesverband für Spielplatzgeräte- und Freizeitanlagen-Hersteller e.V.

Hier geht’s zu Teil 1: „Kreative Schulhofgestaltung – Schulen brauchen Bewegung!“

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