Gruppenspiele draußen – für Garten, Park, Spielplatz & Co.

24. August 2022

Freunde her und ab nach draußen. Schönes Wetter bietet die perfekte Gelegenheit, um Nachbarn oder Bekannten einen kinderfreien Nachmittag zu bescheren und mit der Rasselbande rauszugehen – sei es auf den Spielplatz, in den Park oder auf die nahegelegene, große Wiese. Dort bekommen die Kleinen nicht nur eine ordentliche Dosis Frischluft, sondern auch die Bewegung, die sie so dringend brauchen. Gerade mit mehreren Kindern im Gepäck sind Gruppenspiele draußen praktisch, um alle Schützlinge im Blick zu behalten und sie gleichzeitig gut zu beschäftigen. Dieser Blogbeitrag enthält fünf Spielideen, die Sie mit wenigen bis gar keinen Hilfsmitteln im Garten, im Park oder auf dem Spielpatz umsetzen können.

Inhaltsverzeichnis

Kinder profitieren von Gruppenspielen draußen

Frische Luft, Bewegung, Sonnenlicht – was will man mehr? Spaß natürlich, aber den liefern Gruppenspiele draußen sowieso. Neben einem ausführlichen Motorik-Training bringt das gemeinsame Spielen im Freien allerdings noch weitere Vorteile mit sich.

Teamarbeit und Sozialverhalten lernen

Wenn Kinder gemeinsam spielen, findet stets eine soziale Interaktion statt. Das bedeutet, dass die Kleinen miteinander interagieren und sich innerhalb des Spiels organisieren müssen. Geschieht das, wie im Fall der Gruppenspiele nach Anleitung, so kann auch von einem Regelspiel gesprochen werden. In diesem lernen die Kleinen, dass Regeln und Normen befolgt werden müssen, damit ein Spiel erfolgreich umgesetzt werden kann. So funktioniert das Fangen spielen beispielsweise nur, wenn das Kind, das erwischt wurde, anschließend die Rolle des Fängers einnimmt und die anderen jagt. Rennt es einfach weiter, kommt vermutlich schnell Frust auf und alle Mitspieler:innen werden lauthals Einspruch erheben – was jedoch einen positiven Nebeneffekt mit sich bringt. Denn, wer gegen die Regeln verstößt und das Spiel dadurch behindert, zieht den Missmut seiner Freund:innen auf sich. Auf diese Weise lernen Kinder nicht nur Konsequenzen, sondern auch, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Erfolg führen kann.

Fantasie und Vorstellungskraft fördern

In Gruppenspielen erhalten Kinder oft Rollen, wie Räuber, Polizist, Hund oder Zauberer, und mit diesen auch die entsprechenden Aufgaben. Rollenspiele sind eine gute Möglichkeit, um die Fantasie zu trainieren und obendrein die Empathie von Kindern zu fördern. Wer sich in eine andere Rolle begibt, ändert seine Sichtweise auf die Dinge und denkt anders über eine Situation nach. Auch Rollenwechsel können hilfreich sein, da jedes Kind anders mit der zugeteilten Aufgabe umgeht. Dies kann anderen als Beispiel dienen, als Inspiration oder auch aufzeigen, wie man sich in einer Rolle eben nicht verhalten sollte.

Ideen für Gruppenspiele draußen

Es gibt eine große Vielzahl an Gruppenspielen, die man draußen mit Kindern spielen kann. Am besten eignen sich Spiele, die den Kleinen einen Mehrwert bieten, indem sie ihre Sinne fördern oder das Teamwork trainieren. Im Folgenden stellen wir Ihnen fünf Gruppenspiele für draußen vor, die genau das leisten und dabei auch noch ganz viel Spaß bringen.

Räuber und Gendarm

Räuber und Gendarm ist ein echter Klassiker unter den Gruppenspielen draußen, denn dabei handelt es sich um eine beliebte Mischung aus Verstecken und Fangen. In der Regel braucht es dafür fünf oder mehr Kinder.

Spielvorbereitung

Die Kinder bilden zwei Gruppen – die Räuber und die Gendarmen, oder auch Polizisten genannt – wobei es stets ein wenig mehr Räuber als Gendarmen sein sollten. Teambänder können den Kleinen hier bei der Unterscheidung helfen. Zudem wird mit Kreide ein Bereich auf dem Boden markiert, der als Gefängnis dient. Dieses kann auch mit Stöcken oder Kleidungsstücken markiert werden.

So geht’s:

Die Räuber bekommen eine Minute Zeit, um sich auf dem Gelände zu verstecken. Ein Gendarm verkündet laut das Ende der Minute, dann schwärmen alle Gendarmen aus, um die kleinen Verbrecher zu suchen. Wird ein Räuber gefunden und gefangen, darf man ihn ins Gefängnis bringen. Das Spiel läuft so lange, bis alle Räuber gefangen sind, oder die festgelegte Spielzeit abgelaufen ist. Sind alle Räuber gefangen, gewinnen die Gendarmen. Bleibt ein Räuber am Ende auf freiem Fuß, gewinnt die Räuberbande.

Variante:

Damit den Knastis Inhaftierten nicht zu langweilig wird, kann auch eine Version gespielt werden, indem freie Räuber ihren Komplizen durch Abschlagen zum Ausbruch verhelfen dürfen. Hier rentiert es sich, mehr Gendarmen als Räuber zu bestimmen, sonst wird es schwer, das Gefängnis zu füllen und zu bewachen.

Hinweis: In der Regel möchten Kinder lieber Räuber spielen als Polizisten. Ein Rollenwechsel nach jeder Runde sorgt hier für Gerechtigkeit. Zudem sollte vorab vereinbart werden, dass sich gefangene Räuber ohne Fluchtversuche abtransportieren lassen, damit es nicht zu Raufereien kommt.

Bäumchen, wechsel Dich!

Auch bei dem Spiel „Bäumchen, wechsel Dich“ handelt es sich um eine abgewandelte Version des Fangen-Spiels. Neben Schnelligkeit und Geschicklichkeit ist hier jedoch auch die Orientierung und Koordination der Kinder gefragt.

Spielvorbereitung

Für dieses Spiel braucht es Anhaltspunkte. Das können entweder Bäume oder Sträucher sein, aber auch Spielgeräte, falls auf einem Spielplatz gespielt wird. Auf Wiesen lassen sich besagte Punkte durch Markierungen in Form von mitgebrachten Gegenständen wie beispielsweise Kleidungsstücken bestimmen.

So geht’s:

Jedes Kind nimmt zu Beginn des Spiels einen markierten Punkt ein. Ein Kind spielt den Jäger und steht in der Mitte. Es ruft: „Bäumchen, wechsel Dich!“ und gibt den anderen damit das Signal, schnell loszulaufen, um eine andere Markierung zu erreichen. Während die Bäumchen sich wechseln, versucht der Jäger, eines der rennenden Kinder abzuschlagen. Gelingt dies, nimmt der oder die Erwischte den Platz in der Mitte ein. Der Jäger wird somit zum Bäumchen und die nächste Runde beginnt. 

Der blinde Bildhauer

Dieses kreative Spiel ist für mindestens drei Kinder gedacht. Ein Kind übernimmt dabei die Rolle des blinden Bildhauers, ein weiteres Kind die des Modells und das dritte Kind nimmt die Rolle der Statue ein.

So geht’s:

Zu Spielbeginn werden dem Bildhauer oder der Bildhauerin sowie der Statue mit einem Tuch die Augen verbunden. Anschließend nimmt das Modell eine möglichst lustige Haltung ein. Aber Achtung, zu lustig sollte sie auch nicht sein, denn das Modell muss sie ein paar Minuten lang halten können. Durch Abtasten versucht der Bildhauer anschließend die Pose des Modells zu erfassen. Sein Ziel ist es, die Pose des Modells möglichst genau auf die Statue zu übertragen. Ob daraus wohl ein Meisterwerk wird? Die übrigen Kinder können dem Schaffensprozess zuschauen. Ist die „Statue“ fertig, werden die Rollen getauscht.

Seiltänzer

Wie der Name des Spiels bereits verrät, wird hier balanciert was das Zeug hält. Legen Sie dazu ein Springseil oder eine Wäscheleine auf dem Boden aus und lassen Sie die Kinder darauf entlanglaufen. Wer dabei eine Unterstützung benötigt, dem kann man am Anfang problemlos eine Hand reichen. Ziel ist es jedoch, die Strecke eigenständig zurückzulegen, ohne dabei vom Seil zu fallen.

Variante:

Ein Gruppenspiel wird aus dem Balanceakt, indem sich mehrere Kinder an der Hand fassen und gemeinsam versuchen, über das Seil zu „tanzen“. Das kann gut funktionieren oder zu einer wackeligen Angelegenheit werden. Auf jeden Fall macht es ganz viel Spaß und haben die Kleinen erst einmal das Seil überwunden, können sie gemeinsam ihren Erfolg feiern.

Wachhund

Für dieses Spiel braucht es eine kleine Gruppe Kinder, von denen eines zum „Wachhund“ ernannt wird. Es setzt sich auf einen Stuhl, bekommt die Augen verbunden und einen „Schatz“ vor die Füße gestellt, den es zu bewachen gilt. Dieser Schatz kann aus allem Möglichen bestehen: aus Tannenzapfen, Sandförmchen, Steinen oder Spielmünzen.

Nun versuchen die anderen Kinder nacheinander heimlich etwas von dem Schatz aus dem Korb zu stibitzen, ohne dass der Wachhund es mitbekommt. Hört der Wachhund wie sich der Dieb heranschleicht oder sich an seinem Schatz bedient, muss er bellen und das entdeckte Kind sich zurückziehen. Wird der Diebstahl nicht bemerkt, darf der Dieb seine Beute behalten. Gespielt wird in Runden, wobei jedes Kind drei Versuche bekommt, bis eine Runde beendet ist. Nach jeder Runde wird der Wachhund gewechselt.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl an Kinderspielen für draußen, die spontan und mit nur wenigen Hilfsmitteln gespielt werden können. Die meisten dieser Spiele machen nicht nur Spaß, sondern motivieren die Kinder zu Bewegung, können ihre Grobmotorik, ihre Koordination und ihren Gleichgewichtssinn, aber auch ihre Fähigkeit fördern, mit Regeln umzugehen sowie im Team zu arbeiten. Folglich tun Sie Ihren Kindern etwas Gutes, indem Sie sich die Zeit nehmen und mit ihnen und ein paar Freund:innen auf den Spielplatz gehen, um dort Gruppenspiele zu spielen. Probieren Sie es doch mal aus.

Zum Weiterlesen

Denkt man an Gruppenspiele draußen, fallen einem zuallererst Klassiker wie Fangen oder Verstecken ein, die man aus der eigenen Kindheit kennt. Diese sind längst nicht veraltet. Auch heute noch können Sie Kindern jede Menge Freude bereiten. In unserem Blogbeitrag „Alte Kinderspiele neu entdeckt: für drinnen & draußen“ haben wir ein paar dieser Spiele für Sie gesammelt.

Bildquellen:

Bild 1: BraunS / Signature Kollektion / istockphoto.com
Bild 2: BraunS / Signature Kollektion / istockphoto.com

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