Der Naturspielplatz – Spielen in natürlicher Umgebung

18. März 2022

„Natur muss gefühlt werden“, proklamierte der deutsche Naturforscher Alexander von Humboldt – und diese Aussage gilt ganz besonders für Kinder. Vom Kleinkindalter an erwerben sie im Rahmen der Spielentwicklung Erkenntnisse über sich und ihre Umwelt. Dabei ist es wichtig, dass sie ausgiebig Naturerfahrungen sammeln, also im Freien spielen, ihre Umgebung erkunden und im Zuge dessen eine große Bandbreite von Sinneseindrücken erlangen. Der Naturspielplatz, oft auch Abenteuerspielplatz genannt, bietet Kindern die Möglichkeit, auf unbeschwerte Art und Weise die Natur kennenzulernen und zu erforschen.

Inhaltsverzeichnis 

Was ist ein Naturspielplatz?

Grundsätzlich handelt es sich bei einem Naturspielplatz um einen meist weitläufigen, naturbelassenen Bewegungsraum, in dem Kinder aller Altersklassen spielerisch mit unterschiedlichen Materialien und Elementen in Interaktion treten. Er stellt ein tolles Ziel für Wochenendausflüge dar, aber auch für Familien im Urlaub. Besonders in urbanen Gegenden profitieren jedoch ansässige Eltern und Kinder von einem Naturspielplatz, da reguläre Spielplätze oder Parks nicht dieselbe Wahrnehmungsvielfalt bieten. Schließlich sollten die motorischen Fähigkeiten ebenso trainiert werden wie ihre Wahrnehmung, so dass sich aus dem Spiel eine ganzheitliche Lernerfahrung – auch im Sinne der Bewegungserziehung – ergibt. Der Naturspielplatz dient folglich der eigenständigen Bildung der Kinder, die durch Neugier, Erforschungs- und Bewegungslust motiviert wird.

Anmerkung: Bildung und Bewegung sind eng miteinander verbunden. Schließlich nehmen Menschen ihre Umgebung mit dem ganzen Körper wahr. Weitere Informationen finden Sie in unserem Blogbeitrag „Bildung durch Bewegung! Der Spielplatz fördert das Lernen“.

Allgemeine Merkmale ­– Wie gestaltet sich ein Naturspielplatz?

Ähnlich wie bei gängigen Spielplätzen kann der Aufbau eines Naturspielplatzes ganz individuell aussehen. Wichtig ist, dass er Kindern eine Vielfalt an Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Oft ist der Naturspielplatz daher in Areale eingeteilt, die jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen. Allgemein weist ein Naturspielplatz die folgenden Merkmale auf:

Natürliche Begrünung

Zu einem natürlichen Spielraum gehört eine natürliche Begrünung. Bäume und Sträucher sind dabei ebenso unerlässlich wie Rasenflächen, auf denen Kinder herumspringen und toben, aber auch einfach nur sitzen und liegen können. Erfolgt die Begrünung erst beim Bau des Naturspielplatzes, wie beispielsweise als neue Anlage im städtischen Raum, sollte darauf geachtet werden, dass nur ungiftige Pflanzen für Kinder gepflanzt werden. Wird der Spielplatz in bereits naturnaher Umgebung errichtet, ist umgekehrt sicherzustellen, dass diese frei von Giftpflanzen ist, so dass Kinder dort unbesorgt spielen können. Bestenfalls animiert die Begrünung die Kleinen, Fragen zu Bäumen, Sträuchern und Blumen stellen, oder die Eltern, ihren Kindern etwas über die sie umgebende Natur, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Baumarten, beizubringen.

Vielseitiges Terrain

Auf einer Wiese zu spielen ist immer schön, aber ein abwechslungsreiches Terrain lädt Kinder zu vielseitigeren Bewegungen ein – und schult wiederum ihre Grobmotorik sowie ihr Körpergefühl. Zu einem abwechslungsreichen Gelände zählen beispielsweise Hügel und Senken, die hinaufgerannt und hinuntergerollt werden können, Kieswege, die ein alternatives Laufgefühl vermitteln, und Pfade, die mit abgesägten oder umgestürzten Baumstämmen zum Klettern oder Balancieren einladen. Kinder bewegen sich deutlich kreativer als Erwachsene und lassen sich schneller durch ihre Umgebung inspirieren. Bietet man ihnen also ein vielseitiges Terrain, werden sie dieses auch nutzen.

Der Naturspielplatz – Vier Kinder tragen einen Ast über einen Holzsteg

Unterschiedliche Elemente und Materialien

Ein Naturspielplatz ist in erster Linie dafür da, Kindern neue Sinneseindrücke zu bieten und so ihre Wahrnehmungen zu trainieren. Er soll Natur im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar machen und das in möglichst vielen Varianten. Dies lässt sich beispielsweise realisieren, indem man unterschiedlichen Elementen eigene Areale widmet. So kann ein Bereich speziell für das Spielen mit Sand ausgelegt sein oder ein anderer für das Wasserspiel. Beides bietet taktile und physikalisch einzigartige Erfahrungen – besonders in Kombination miteinander. Weiterhin kann in einem Areal Erde zum Graben aufgehäuft sein, während ein weiteres mit Steinen in unterschiedlichen Größen bestückt ist. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, denn ein Naturspielplatz lässt sich ganz individuell gestalten. Zum Beispiel mit folgenden Elementen und Materialien:

  • Holz
  • Stein
  • Sand
  • Wasser
  • Erde
  • Kies
  • Seile
  • Pflanzen
Der Naturspielplatz – Naturspielplatz von eibe

Spielgeräte von eibe für den Naturspielplatz

Auf einem Spielplatz müssen selbstverständlich auch Spielmöglichkeiten vorhanden sein. Für den Naturspielplatz gilt dabei: je natürlicher desto besser. Das betrifft die Materialien ebenso wie die Optik der Spielgeräte, damit sie sich gut in die Umgebung einfügen. Materialien wie etwa Lärchenholz oder Robinie sind hierbei in jeder Hinsicht die richtige Wahl: einerseits aufgrund ihrer Lebensdauer und Witterungsresistenz, andererseits aufgrund der taktilen Eigenschaften, die sie Kindern bieten. Das eibe Sortiment umfasst eine große Vielfalt von Spielgeräten aus Holz, die sich harmonisch in das Gesamtbild eines Naturspielplatzes einfügen. Hier haben wir ein paar Beispiele für Sie parat:  

Weidenhütten

Kinder brauchen Rückzugsorte für kleine Pausen beim Spielen oder für vertrauliche Gespräche unter Freunden. Spielhäuser und -hütten eignen sich dafür perfekt. So etwa Weidenhütten, die einzeln oder in kleinen Gruppen als Weidendorf aufgestellt werden und von Kindern als Unterschlupf genutzt werden können. Vor allem in den heißen Sommermonaten, wenn eine Auszeit im Schatten gefragt ist, sind sie für den Naturspielplatz unverzichtbar. Die Hütten sind vollständig aus Weidenruten geflochten, ergeben in natürlicher Umgebung ein harmonisches Bild und können sogar mit Rankpflanzen begrünt werden, um ein natürlich gewachsenes Versteck entstehen zu lassen.

Der Naturspielplatz – Weidenhütten von eibe

Weidenhütten sind hervorragende Rückzugsorte in natürlicher Optik.

Insektenhotel

Auf einem Naturspielplatz dürfen Tiere und Insekten nicht fehlen. Letztere lassen sich besonders gut beobachten, wenn man ihnen ein Insektenhotel zur Verfügung stellt. Für Insekten sind diese willkommene Nist- und Überwinterungshilfen, während sie Kindern eine tolle Möglichkeit bieten, unterschiedliche Insektenarten zu entdecken und sie bei ihrem Treiben zu beobachten. Die Hotels gibt es in verschiedensten Varianten, als Insektenkästen oder -wände. Wir von eibe haben uns für die natürliche Form von Baumstämmen entschieden. Zudem befindet sich das Insektenhotel auf kindlicher Augenhöhe, um das Beobachten angenehmer zu gestalten.  

Der Naturspielplatz – Insektenhotel von eibe
Wer reist an, wer reist ab? Das lässt sich am Insektenhotel wunderbar beobachten!

Palisadenweg Übergang L1

Rutschen und Wippen gibt es auf jedem Spielplatz, aber wie wäre es mal mit einem Balancepfad? Die Holzpfosten passen perfekt zum Look eines Naturspielplatzes. Außerdem sind Hindernisparcours für Kinder ein prima Mittel, um ihre Balance zu trainieren. Den Sprung von Stamm zu Stamm schaffen auch kleine Kletterer und falls das freihändige Balancieren doch zu wackelig ist, kann eine helfende Hand Unterstützung bieten – so lässt sich gleichzeitig das Vertrauen zu den Eltern oder zu Spielkameraden stärken.

Der Naturspielplatz – Palisadenweg Übergang L1 von eibe
Ein Balancepfad kann als Herausforderung für ein Kind genutzt werden – oder als Teamübung für kleine Gruppen.

Der Naturspielplatz als dynamisches Konzept

Ein stimmiges Gesamtkonzept ist ein klarer Gewinn für jeden Naturspielplatz! Dennoch muss dieser nicht zwingend „fertig“ oder „vollständig“ sein. Ein Naturspielplatz profitiert auch immer von Weiterentwicklung. Daher ist es sogar vorteilhaft, wenn Raum zum Anbau bleibt, genau wie freie Flächen zur kreativen Gestaltung. Dort könnten zeitlich befristete, gestalterische Projekte – wie etwa der Bau von kleinen Spielhäusern aus Naturmaterialien oder Gartenprojekte wie das Anlegen von Gemüsebeeten – realisiert werden. Bei der Gestaltung des Naturspielplatzes lohnt sich auch stets die Zusammenarbeit, beispielsweise mit örtlichen Kindergärten oder Schulen. So können Klein und Groß den Spielplatz gemeinsam gestalten, um auch die Wünsche und Interessen der Kinder zu berücksichtigen. Übrigens lohnt sich auch im Nachhinein eine Befragung: Fehlt eine Schaukel? Würde eine Seilbahn mehr Möglichkeiten beim Rollenspiel bieten? Die Kinder werden es Ihnen sagen.

Sie möchten einen individuellen Naturspielplatz bauen? Unsere Fachberater stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!

Der Naturspielplatz – Natürliche Elemente wie Holz, Sand und Steine sind ein wichtiger Bestandteil des Naturspielplatzes.

Quellen:
Bild 1: jacoblund / Essectials Kollektion / istockphoto.com
Bild 2: jacoblund / Essectials Kollektion / istockphoto.com


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